Sonntag, 8. Juni 2014

Tonga to Fiji 3

Nach der Oneata Passage wird der Kurs geändert auf 305 Grad und es geht direkt Richtung Savusavu. Ein herzhaftes Frühstück und der Genaker wird gehisst und die Deutsche 13 Meter Yacht welche ich in der Nacht überholt habe, verschwindet endgültig aus meinem Sichtfeld.
Ein gutes Tuna Filet mit Curryreis und Salat ruht in meinem Bauch und ich ruhe auf der Liege, als ein eigenartiges Geräusch mich hochschreckt. Der Genaker hat sich um das eingerollte Vorsegel gewickelt. Die nächste Stunde kämpfe ich mit dem Segel und dem Wind um das Ding herunter zu bekommen. Stück für Stück binde ich es mit kurzen Leinen zusammen damit der Wind keine Angriffsfläche mehr findet und es gelingt.
Kurz vor dem finster werden scheppert dann auch noch die Angelrolle und ein 80cm Mahimahi findet einen gemütlichen Platz in meinem Eisfach. 12 Portionen sichern mich vor dem Verhungern während der nächsten Woche.
Als es Nacht wird gebe ich noch die erste Reff ins Hauptsegel damit ich nicht zu früh ankomme. Doch Windwinkel und Stärke sind ideal und auch so rauscht es die ganze Nacht am Heck dass es eine Freude ist.
08:00 und der Anker fällt neben dem Custeau Resort nach der Einfahrt zu Savusavu. Hier warte ich auf morgen, denn heute einzuklarieren würde bedeuten, doppelte Kosten der ohnehin schon nicht ganz billigen Prozedur – es ist nämlich Sonntag.
Tonga nach Fiji: 2 Tage und 20 Stunden, 430 Seemeilen, 1 Tuna, 1 Bonito, 1 Mahimahi

Über Tonga gibt es in nächster Zeit noch einen Bericht mit Bildern falls ich hier hoffentlich endlich wieder vernünftigen Zugang zu Internet habe.

Hast la vista
Chico

Samstag, 7. Juni 2014

Tonga to Fiji 2

Bis jetzt hält die eiligst zusammengebaute Hilfskonstruktion für den Autopiloten einwandfrei. Ich hoffe das bleibt auch die nächsten 24 Stunden so, dann sollte ich in Savusavu angekommen sein.
Im Moment segle ich gerade durch die Oneata Passage in der Laugruppe. Die ist zwar 3,5 Meilen breit und etwa 10 Meilen lang, dafür können Strömungen bis 3 Knoten sehr schnell ein unfreundliches Ende der Reise bedeuten. Wie üblich war ich zu schnell, es ist stockdunkel und man kann die Riffe nur erahnen und hoffen dass die elektronischen Seekarten hier stimmen.
Mehr dann nach der Ankunft
see you soon
Chico

Freitag, 6. Juni 2014

Tonga to Fiji 1

3,5 Stunden hat es gedauert um aus zu klarieren. So umständlich wie hier in Neiafu, das ist schon sagenhaft. Um Punkt 0830 bin ich beim Customs Büro am Hafen. Die freundliche Dame gibt mir ein Formular, ich fülle es aus und meine Welt ist noch in Ordnung. Doch dann kommt der Boss, der mit dem strengen Blick, und der Zettel wandert auf einen großen Stapel. So geht das gar nicht. Als erstes muss ich mal mit dem Boot von der Mooring an die Hafenmauer fahren, und ich hasse diese dreckigen, mit rostigen Eisen verzierten, immer viel zu hohen Mauern, wo dann auch noch schöne alte schwarze Autoreifen hängen und eine Großreinigung des Bootes unvermeidlich ist. Als nächstes muss ich zur Immigration und wenn die mich ausgestempelt haben dann zum Portcaptain und danach erst zu Customs – Ordnung muss sein. Ich latsche also ins Dorf und suche das Immigration Büro, welches im Obergeschoss der Bank befindet, eh logisch. Als ich fertig bin frage ich nach dem Weg zum Port Captain, denn ich weiß der ist nicht wo er hin gehört im Hafen, sondern irgendwo. Ganz einfach, bei der Westpac Bank rechts und dann die zweite Straße rechts und dann das zweite Haus. Eine 15 minütige Wanderung bringt nichts als Staunen aber kein Büro, da kommt zum Glück die Polizei vorbei und ich frage nach dem Weg. Na logisch im Hafen ist der Port Captain und sie rauschen wieder davon. Ich stapfe also zurück zum Hafen und da ist tatsächlich über der Zollhalle ein kleines Büro. Eine typische Tonganerin, etwa 120 kg, sitzt hinter dem Schreibtisch und häckelt an ihrem Baströckchen (kein Scherz). Naja das Papier kann sie mir nicht ausstellen, dazu ,muss ich ins Hauptbüro und das ist bei der Westpac Bank rechts abbiegen und dann die vierte Straße rechts und dann seh ich es schon. Sie ist im Moment zu busy. Ich also wieder retour, finde tatsächlich das richtige Haus, zahle 6,44 Tonganische Kröten (etwa 4,- Euro) und ab geht's zum Customs damit ich endlich das Zarpe bekomme. Zuerst gibt's aber noch eine Standpauke weil ich die richtige Reihenfolge nicht gewusst habe und ich begehe den Fehler mit ihm zu diskutieren. Es dauert also noch ½ Stündchen und es ist Mittag bis ich endlich wegkomme.
Dafür gibt's danach feines Segeln, 3 Fische gehen an die Angel, alles paletti bis gegen 2230. Ein leises Klirren als ob Glas bricht und CHI dreht sich in den Wind. Die Halterung des Autopiloten mit dem die Kraft auf die Schubstange übertragen wird ist einfach abgebrochen, ein 3mm dickes Niro Teil. Ein Stück Alublech zugeschnitten, neue Löcher gebohrt, eine Art Hilfsschiene muss bis Fiji halten. Mehr ist im Moment nicht möglich.